
Lässiger Tonkünstler

Henrik ist cool. Nicht kalt oder distanziert, sondern so von innen raus. Locker, lässig, sympathisch und voller Energie. Seine Augen leuchten, und ein Grinsen huscht über sein Gesicht und man glaubt ihm sofort, wenn er meint: „Ich nehme mich nicht ernst, ich kann über mich lachen.“ Und das dringt auch in seiner Musik durch, ja, ist sein Thema. Henrik schreibt seit ungefähr einem halben Jahr Raps, sucht sich vorher einen Beat aus und formuliert dann los. „Ich habe zu jeder Tages- und Nachtzeit Notizen im Kopf“, so der Schüler, der die Staatliche Realschule Coburg 1 besucht, „und zwar querbeet durch alle Bereiche.“
Henrik findet witzige Worte, seine Texte animieren automatisch zum Lachen, so humorvoll und inhaltslos gestalten sie sich und da sind wir wieder beim Thema: „Es macht wirklich keinen Sinn, was ich in meinen Texten schreibe“, erklärt er lachend und fügt hinzu: „Rappen über Drogen und angeben ist nicht meins“, meint er, „ich möchte gerne die Deutsch-Rap-Szene ein wenig ins Lächerliche ziehen. Kollegah findet er „prollig“, „ich mag eher melodische und ältere Mucke aus den 90er, wie Tom Hanks zum Beispiel.“ Vulgär muss es dabei nicht sein, Jugendsprache hingegen verwende er schon. Aber eben: „nicht dabei ausfallend werden.“
Mit seinem Kumpel, dem Rapper Pold, hatte er schon gemeinsame Auftritte, geplant sind noch mehr. „Es ist ganz wichtig, sich untereinander kennen zu lernen, es spricht sich dann rum, was man macht“, erklärt er. Er selbst ist bis jetzt unter dem Pseudonym Henny03K auf Soundcloud zu hören. Momentan arbeitet er an seinem ersten Musikvideo. Die Familie unterstützt den Achtzehnjährigen, „sie versteht mich“, erklärt er, „und sagt, ich soll das machen, was ich mag.“ Diese Message gibt er leicht verändert an Andere weiter: „Mach’ einfach das, was dir Spaß macht“, lautet sein Credo, „und achte dabei nicht auf andere Meinungen!“.
Wobei er da freundlich einschränkt: „Also, im Sinne von sich nicht beirren lassen. Auf die Ansichten meiner Freunde höre ich natürlich.“ Mit denen trifft er sich in seiner Freizeit auch gern, feiert, soweit momentan möglich, und verbringt im Sommer viel Zeit im Schwimmbad beim Turmspringen.
Maja Engelhardt, NP Coburg