Die Geschichte liest sich spannend, fesselnd und echt. Zwei junge Menschen, die in den österreichischen Bergen unterwegs sind, sich nach dem anstrengenden Aufstieg einen leckeren Kaiserschmarrn gönnen und dann wieder auf den Weg ins Tal begeben. Doch nicht auf dem vorgegebenen und beschilderten Weg, sondern über eine erhoffte Abkürzung, die allerdings fast ins Verderben führt. Die Jungen entkommen nur haarscharf einer Lawine, indem sie sich im letzten Moment hinter einen Felsen retten. Zurück bleibt Herzklopfen und das Schuldgefühl, den Kumpel zur Abkürzung überredet zu haben.

In der Fremdsprache

Verfasst wurde die Story von Luca und Leon, Zehntklässler am Coburger Gymnasium Casimirianum und zwar in englischer Sprache. Zu lesen ist sie im Channel „literatur.blog“ auf „cotube“, einer lokalen Plattform für junge Medienmacher. „Wir sollten im Unterricht etwas über Extremsportarten schreiben“, so die beiden, „und dabei kamen wir auch auf die Stichworte ‚hiking‘ und ‚avalanche‘ (Lawine).“ Der Rest ergab sich dann fast wie von selbst, „wir haben einfach los geschrieben.“

Reine Fantasie

Stecken hinter den fesselnden Zeilen eigene Erfahrungen? Beide wehren ab: „Nein, wir haben uns einfach in die Situation versetzt und dann versucht, mit vielen Adjektiven, die wir teilweise in der Fremdsprache nachschlagen mussten, unsere ‚Erlebnisse‘ zu beschreiben.“ Vorgaben seitens der Lehrkraft, Annika Zeuner, die die literarischen Beiträge auch auf die mediale Plattform stellt, gab es keine. Während Leon Sport eher abneigend gegenüber steht, spielt Luca mit Begeisterung Fußball und wandert auch ganz gerne.

Alle dabei

Auch der Rest der Klasse ist bei „cotube“ mit im Boot. Annika Zeuner, Deutsch- und Englischlehrerin am „Casi“, findet alle ihre Schüler „gut und cool.“ „Ich korrigiere maximal ein paar sprachliche Fehler“, erklärt sie, „nehme aber keine inhaltlichen Veränderungen vor.“ Mit dem Einstellen auf die Plattform möchte sie Wertschätzung vermitteln, „und eben nicht nur im Klassenzimmer.“

Maja Engelhardt, NP Coburg