Schüler des „Casis“ besuchen im Rahmen eines EU-Programms Schulen anderer Länder. Nun findet das Wiedersehen in Coburg statt. Und der Abschluss eines dreijährigen Projekts.
„Es ist einfach klasse, auf diese Art andere Kulturen, Lebensarten, Schulsysteme und natürlich fremde Sprachen kennen zu lernen“, schwärmt Laura begeistert. Die Schülerin des Coburger Gymnasiums Casimirianum nimmt teil am „Erasmus+“-Projekt, einem Programm der EU, das die Zusammenarbeit internationaler Bildungseinrichtungen fördern soll und betätigt sich am Montag, zusammen mit sieben anderen Casimirianern, erst einmal als Stadtführerin. Am Tag zuvor sind jeweils vier Heranwachsende mit zwei Lehrkräften aus Belgien, Luxemburg, Italien, Spanien und Schweden angereist, die nun fünf Tage in der Vestestadt verbringen. Und diese dürfen sie nun erst einmal besichtigen.
„Das gesamte Programm läuft im Zeitraum zwischen 2020 und 2023 über drei Jahre“, erklärt Schulleiterin Ursula Kick-Bernklau, „immer vier Schüler besuchen für eine Woche ein anderes Land und nehmen dort an zahlreichen Projekten teil.“ Das derzeitige Oberthema, an dem gemeinsam gearbeitet wird, lautet „Building up our common future – dreaming the world of tomorrow“, „doch jedes Land steigt dann differenzierter in die Materie ein“ erläutert Koordinatorin Ines Hoepfel. In Coburg lautet das Motto „Medien und kritisches Denken.“
Die Jugendlichen, die in den Familien der Teilnehmer untergebracht sind, absolvieren zahlreiche Workshops, die, unter anderem, über Gefahren und Desinformationen im Netz, Fake News und Datenschutz aufklären. Auch besuchen sie das „Museum für Kommunikation“ in Nürnberg, die „Digitale Manufaktur“ in Rödental, drehen einen Film mit NEC TV und haben natürlich noch genügend Zeit, kulinarische Lokal-Spezialitäten zu kosten, sich untereinander kennen zu lernen und auf Englisch, der „offiziellen“ Erasmus-Sprache, auszutauschen. „Es sind dabei schon so innige Freundschaften entstanden, die über Jahre hinweg halten“, freut sich Ursula Kick-Bernklau, die seit dreizehn Jahren in dieser Form mit anderen Schulen zusammenarbeitet.
Gar nicht so einfach
Eine Herausforderung sei es in diesem Schuljahr gewesen, die, wegen der Pandemiezeit ausgefallenen, Reisen nachzuholen. „Während Corona haben wir über die Schul-Plattform ,eTwinning‘ miteinander kommuniziert und jetzt mussten wir 2022/23 tatsächlich vier Auslandsaufenthalte unterbringen.“ Doch es hat geklappt, trotz des engen Zeitraums und unterschiedlicher Ferien.
Zum Abschluss der internationalen Woche und des gesamten, komplett von der EU finanzierten, Projekts findet eine feierliche Zeremonie in der Aula der Schule statt, bei der die Ergebnisse präsentiert werden.
Maja Engelhardt, NP Coburg